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Die Geschichte der Kindertransporte

Flucht nach Belgien

   Für eine Gruppe von Kindern aus Dinslaken führte die Flucht nach Belgien. Sie lebten im Israelitischen Kinderheim, bis dieses am 10. November 1938 völlig verwüstet wurde. Mehr als 30 Kinder, ihre Betreuer und der stellvertretende Heimleiter Yitzchak Sophonie Herz wurden durch die Dinslakener Innenstadt getrieben und nur notdürftig untergebracht. Erst am 17. November 1938 konnten die obdachlosen Kinder durch die Kontakte von Herz nach Köln in vorläufige Sicherheit gebracht werden. Dort wohnten sie bei jüdischen Familien, aber auch im jüdischen Lehrlingsheim. Später gelang es Herz, den Kindern die Weiterreise mit einem Kindertransport nach Belgien zu ermöglichen.* In Belgien fanden die Kinder des Israelitischen Kinderheims keine sichere Zuflucht. Viele gerieten nach der deutschen Okkupation in die Hände der deutschen Behörden und wurden deportiert, andere konnten mithilfe mutiger HelferInnen überleben.**

   Die 15jährige Ruth Soberski aus Bad Neuenahr, die seit 1935 im Israelitischen Kinderheim in Dinslaken lebte, kam am 6. Januar 1939 mit einem Kindertransport in ein Kinderheim nach Middelkerke/Belgien. 1940 floh Ruth Soberski auf abenteuerliche Weise nach Frankreich und später nach Spanien, wo sie den Krieg überlebte. ***

*Bericht von Sophonie Herz, in: Ute Gerhardt / Thomas Karlauf (Hg.), Nie mehr zurück in dieses Land. Augenzeugen berichten über die Novemberpogrome 1938, Berlin 2009

**Anne Prior: »Geben Sie diese Kinder nicht auf! « Kindertransport nach Belgien und die Schicksale der Bewohner des Israelitischen Waisenhauses Dinslaken 1938–1945, Essen 2015

***Hildegard Ginzler, Hoffnung darauf, dass es mal wieder besser wird. Vom Überlebenskampf der Neuenahrer Jüdin Ruth Preiss nach 1933, Ahrweiler 2004


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Das Israelitische Waisenhaus in Dinslaken