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Die Geschichte der Kindertransporte

Internierung

   Im Sommer 1940 drohte allen über 16-jährigen Flüchtlingen aus Deutschland die Internierung als "enemy alien" – feindlicher Ausländer. Nur wer keine deutsche Staatsangehörigkeit gehabt hatte, z.B. staatenlos war oder einen polnischen Pass hatte, blieb davon verschont. Viele der mit Kindertransporten geretteten Jugendlichen wurden auf die Isle of Man gebracht, manche sogar nach Kanada oder Australien.

Alfred Weinberg aus Erkelenz war mit einem Jawne-Kindertransport im Mai 1939 nach Liverpool gekommen. Er wurde mit dem Truppentransporter HMT Dunera nach Australien gebracht und wanderte von dort 1943 nach Palästina aus. Sein Bruder Alexander, der durch die Vermittlung eines englischen Jawne-Lehrers einige Wochen später nach England kommen konnte, wurde als 18-jähriger im Juli 1940 als "enemy alien" auf der Isle of Man interniert. Einige Monate später entschied er sich, zur britischen Armee zu gehen.*

   Auf der Dunera war auch der Wuppertaler Werner Michels, der wie die Brüder Weinberg das Kölner Gymnasium Jawne besucht hatte. Werner Michels schloss sich in Australien der Armee an und kehrte als einer der wenigen Emigranten nach 1945 nach Deutschland zurück.**

*Hubert Rütten, Lebensspuren-Spurensuche. Jüdisches Leben im ehemaligen Landkreis Erkelenz, Erkelenz 2008, S. 72, 233-236

**Anna Ruhland, Die Kindertransporte 1938/39: von Wuppertal nach England, unveröff. Magisterarbeit, Universität Köln 2005

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Werner Michels inmitten der Jungen des Jawne-Hostels in Liverpool, Sommer 1939