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B O N N
Das erste Jahr war ausgesprochen glücklich
Ich ging in den Kindergarten, und zwar zuerst in Bonn, denn jemand musste auf mich aufpassen. Wir hatten eine schöne Wohnung in der Argelanderstraße in Bonn. Als mein Vater jedoch dauerhaft stationär untergebracht wurde, musste meine Mutter diese Wohnung aufgeben. Ich ging zunächst in der Argelanderstraße in Bonn zur Schule. Im ersten Schuljahr war ich sehr glücklich, denn ich hatte viele Freunde dort. Später jedoch, als sich unter dem Nazi-Regime der Antisemitismus entwickelte und die Stimmung gewalttätig wurde, kippten meine Freunde einer nach dem anderen um. Ab 1933, also nach meinem ersten Schuljahr, war es für mich ziemlich schwierig, überhaupt in die Schule zu gelangen, da andere Schulkinder anfingen, mich anzugreifen: Ich war ein jüdischer Junge, und, soweit ich weiß, gab es nur sehr wenige jüdische Kinder in der Schule in Poppelsdorf. Das zweite Schuljahr war sehr traumatisch für mich. Als ich die Schule 1934 verlassen musste, hat man mir damit, glaube ich, eher einen Gefallen getan.
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Kurt Appel im Karnevalskostüm und auf dem Drachenfels (zweites Bild)
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