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Die Geschichte der Kindertransporte

Die Jawne-Kindertransporte

   Die 1919 gegründete Jawne in Köln, ein "Privates jüdisches Reform-Realgymnasium mit Realschule für Knaben und Mädchen", war das einzige jüdische Gymnasium im Rheinland. Seit 1929 war Dr. Erich Klibansky dort Direktor. 1932 wurde die Jawne von 224 Schülerinnen und Schülern besucht, die ersten konnten in diesem Jahr ihr Abitur ablegen.

In den Jahren nach der nationalsozialistischen Machtübernahme besuchten Schüler und Schülerinnen aus dem ganzen heutigen Nordrhein-Westfalen die Jawne, nachdem sie von den allgemeinen Schulen verwiesen worden waren. 1937 hatte die Schule mit 423 Jungen und Mädchen ihre größte SchülerInnenzahl erreicht.

   Ab 1933 rückte das Ziel, die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben außerhalb Deutschlands vorzubereiten, in das Zentrum der pädagogischen Arbeit Klibanskys und seiner Kolleginnen und Kollegen. So wurden im Schuljahr 1937/38 erstmals "Englische Oberklassen" eingerichtet, in denen die Jungen und Mädchen in englischsprachigem Unterricht auf das "Cambridge School Certificate" vorbereitet wurden.

   Nach dem Novemberpogrom 1938 bemühte sich Klibansky mit großer Energie, die gesamte Schule nach England zu retten. Einen Teil dieses Plans konnte er 1939 noch in die Tat umsetzen. Mit insgesamt vier Transporten wurden ca. 130 Kinder und Jugendliche, zum Teil in ihrem Klassenverband, nach Großbritannien gebracht, wo sie zunächst in vorbereiteten "Jawne-Hostels" in London, Liverpool, Manchester und Brighton unterkamen. Die Rettung gemeinsam mit Mitschülern und Freunden war ein Trost inmitten der traumatischen Erfahrung, die Eltern und alles Vertraute verlassen zu müssen.

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Dr. Erich Klibansky (1900-1942) Direkor der Jawne seit 1929