|
K E N N E T H A P P E L
Kurzbiographie
Kurt Appel wurde 1926 in Bonn geboren und lebte mit seinen Eltern in der Argelanderstraße im Stadtteil Poppelsdorf. Sein Vater Adolph wurde durch die Folgen einer schweren Traumatisierung im Ersten Weltkrieg 1930 in eine Bonner Klinik und von dort 1934 in die "Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt" Andernach eingewiesen. Die Mutter Friederike, eine geborene Herz, hatte vor der Ehe als Metzgermeisterin gearbeitet. Nachdem ihr Mann keinen Beruf mehr ausüben konnte, führte sie zunächst das Bekleidungshaus "Hosenkönig" am Friedensplatz in Bonn weiter. Nachdem jüdische Kinder in Bonn von den öffentlichen Schulen verwiesen worden waren, wechselte Kurt zur jüdischen Volksschule Lützowstraße in Köln und lebte im jüdischen Kinderheim, dem Abraham Frank Haus. Am 25. Juli 1939 kam Kurt Appel mit einem Kindertransport nach London, wo er bei der Familie eines Berufskraftfahrers im East End unterkam. In England sprach Kurt Appel kein Wort Deutsch mehr und änderte seinen Namen in Kenneth Appel. Bereits als Vierzehnjähriger musste er seinen Lebensunterhalt in einer Fabrik verdienen. Nach einem in Abendkursen absolvierten Studium machte Kenneth Appel sein Examen als Augenoptiker und eröffnete eine eigene Praxis.
Adolph Appel starb 1940 unter ungeklärten Umständen in Andernach; seiner Frau gelang noch 1941 die Flucht nach Spanien. 1947 emigrierte sie nach England.
Kenneth Appel heiratete 1952 und bekam mit seiner Frau Beulah, einer Lehrerin und Musikerin, fünf Kinder. Das Ehepaar lebt heute (2010) in London. Seit seiner Pensionierung engagiert sich Kenneth Appel ehrenamtlich im Gesundheitswesen.
[zurück]
|
|
Kenneth Appel 2010, London
|
|