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          K Ö L N    
          
          
          
           Was so gesprochen wurde von Goebbels,  die Reden wurden immer gehässiger. Und trotz alledem hat man immer  gehofft, dass das bald vorübergeht. Ich hatte einen guten Freund.  Dessen Eltern waren sehr befreundet mit meinen Eltern. Eines Tages,  es war '36/37, hatten sie sich entschlossen auszuwandern. Die Eltern  von Adi waren nicht sehr wohlhabend. Die sind ausgewandert und dann  kam ein Brief. Der Vater hat in einem Hotel Teller gespült und die  Frau hat im Haushalt als Putzfrau fungiert. Da sagte mein Vater, da  brauch ich mich nicht zu eilen für so etwas. Und das ging dann so  weiter, bis sich die Sache zuspitzte mit dem 9. November. 
             Und dann habe ich was gesehen ... Ich  kannte meinen Vater gar nicht von dieser Seite. Er ist   zusammengebrochen und hat einen Weinkrampf bekommen. Ich habe meinen  Vater nie so gesehen. In diesem Zustand. Das ist etwas, was ich nicht  vergessen werden. Er hat plötzlich gesehen, das ist das Ende. Hier  ist nichts mehr zu machen.  
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                  Schulschluss an der Jawne 1932, Siggy  Reichenstein vorne mit der weißen Kappe 
        
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