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Die Geschichte der Kindertransporte

Abschied von den Eltern

   Die Eltern, die ihr Kind für einen Kindertransport anmeldeten, weil die Emigration der ganzen Familie nicht möglich schien, trafen alle eine schwere Entscheidung. Sie wussten nicht, ob sie ihre Kinder je wiedersehen würden, aber sie versuchten, ihnen den Abschied nicht so schwer zu machen. Die meisten Familien wollten ihr Kind wenigstens selbst zum Bahnhof bringen, obwohl ein Abschied auf dem Bahnsteig verboten war.

   Die Kindertransport-Züge kamen meist aus Berlin und hielten nicht an jedem Bahnhof, an dem Kinder zusteigen wollten. So wurden manche Wuppertaler und Düsseldorfer Kinder zum Kölner Bahnhof gebracht. Kinder aus Bochum erinnern sich an eine Abreise aus Bielefeld, von wo der Zug nicht durch das Ruhrgebiet, sondern über Rheine und Bentheim nach Holland fuhr. Lore und Werner Eichengrün aus Gelsenkirchen fuhren im Februar 1939 von Hamburg aus nach London, wo ihre Gasteltern später auch die Ausreise der Eltern ermöglichten. 1933 war der Vater, Dr. Paul Eichengrün, zweiter Vorsitzender des FC Schalke 04, aus dem Vorstand geworfen worden, weil Juden im Verein nicht mehr geduldet wurden.*

*Bericht Laura Gabriel, in: Bertha Leverton, Shmuel Lowensohn (Hg.), I Came Alone: The Stories of the Kindertransports, Lewes, Sussex 1990; Stefan Goch, Jüdisches Leben. Verfolgung – Mord – Überleben. Ehemalige jüdische Bürgerinnen und Bürger Gelsenkirchens erinnern sich, Essen 2004
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'The last goodbye'. Aquarell von Ernst Meyer